In der Segelmacherei werden wir oft gefragt, ob wir eine Plane, Persenning, Sprayhood, Bimini oder ähnliches nach Muster anfertigen können.
Das Problem dabei ist, dass Jahrzehnte in der Sonne, im Regen und im Wind Spuren hinterlassen. Das Material - egal wie robust - verändert die Form und schrumpft an manchen Stellen, an anderen wiederum dehnt es sich aus. Wenn wir den Stoff dann am Zuschneidetisch ausbreiten und aufpinnen, liegt er nicht mehr glatt wie im Neuzustand. Dann stehen wir vor der Frage: Ziehen wir den Stoff zum Beispiel eher in die Länge bis er faltenfrei ist oder doch in die Breite. Je nachdem wird die neue Anfertigung in die eine oder andere Richtung zu kurz oder zu lang.
Im Titelbild handelt es sich zum Beispiel um eine denkbar einfache Bootsabdeckung aus einem Stück Stoff (sogar ein eher robustes Material) mit lediglich ein paar Einnähern. Auch mit den aufgeschnittenen Einnähern, lässt sich der Stoff nicht mehr glatt auflegen. Bei einer Plane ohne Ausnehmungen für Festmacherleinen, Wanten oder ähnliches sind die Konseqenzen noch überschaubar. Muss die Plane aber genau passen, damit etwa Regenwasser gezielt abfließen kann, ist die Anfertigung nach Muster selbst ohne Ausnehmungen zum Scheitern verurteilt. Noch schwieriger wird es bei einer Sprayhood, einem Bimini oder einer Kuchenbude. Oft entscheiden da schon 5mm, ob der Stoff schön gespannt ist und im Idealfall gänzlich faltenfrei auf das Gestänge passt oder eben nicht. Gleiches gilt für alle Persenninge, die mit Druckknöpfen, Loxx oder anderen Befestigungen ausgestattet sind. Diese müssen immer direkt am jeweiligen Boot angepasst werden.
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